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Der Zauber des türkischen Kaffees

Der Zauber des türkischen Kaffees

Ich bin kaffeabhängig!

Das gestehe ich ohne Scham ein, denn es ist bei uns fast schon eine Familientradition.
Wir nehmen es nicht auf die leichte Schulter, wir machen es groß!
Manche landen mit Koffeinvergiftung im Krankenhaus und versetzen die Familie in Angst und Schrecken.
Aber es muss immer etwas passieren, damit unser Leben nicht langweilig wird.
Genau das passierte meinem Vater. Damals war es nicht so lustig, aber heute lachen wir darüber.
Ich bin inzwischen schon vorsichtiger und unterscheide Wasser von Kaffee.

Was bedeutet für mich guter Kaffee?

Klein, aromatisch, geschmackvoll, charakterstark und enthält keinerlei Milchspuren, denn die vertrage ich nicht.
Erzähl mir nicht von Reis-, Mandel- und ähnlichen Milchsorten!
Solange Reis keine Brüste hat und Milch zur Ernährung seiner Nachkommen produziert, kommen diese für mich nicht in Frage.
Und überhaupt, ein guter Kaffee braucht solche Sachen nicht.

Also, ob türkisch, arabisch oder italienisch, aromatisch und kräftig muss er sein!
Und ein Mann sollte nicht das Gesicht verziehen, wenn der Kaffee salzig ist!

Jetzt kommt ein wenig Kultur, denn wenn man etwas intensiv macht, sollte wenigstens etwas darüber wissen!

Andrea
Andrea

Die Geschichte und Besonderheiten des Türkischen Kaffees

Historischer Hintergrund

Der türkische Kaffee blickt auf eine mehr als 500-jährige Geschichte zurück und stammt aus der Zeit des Osmanischen Reiches.
Der erste dokumentierte Fall, in dem Kaffee in Konstantinopel (heute Istanbul) auftauchte, ereignete sich um 1555, als zwei syrische Händler ein Café eröffneten.
Die Cafés wurden schnell zu beliebten Treffpunkten des gesellschaftlichen Lebens, an denen Menschen sich trafen, unterhielten und Kaffee tranken.

Die Kunst des Röstens und Mahlens

Das Rösten und Mahlen des türkischen Kaffees erfordert besondere Aufmerksamkeit.
Die Kaffeebohnen werden mittel-dunkel geröstet, um die natürlichen Aromen und Geschmacksrichtungen des Kaffees zu bewahren.
Nach dem Rösten werden die Kaffeebohnen sehr fein gemahlen, fast pulverartig, was für die Zubereitungsmethode unerlässlich ist.

Zubereitungsmethode

Die Zubereitung des türkischen Kaffees erfolgt in einem speziellen Gefäß, dem Cezve.
Der Cezve ist ein langstieliges Kupfer- oder Messinggefäß, das direkt über dem Feuer oder auf einer speziellen Sandschicht erhitzt wird.

Zutaten:

  • Fein gemahlener türkischer Kaffee
  • Wasser
  • Zucker (nach Geschmack)
  • Kardamom (optional, für Liebhaber orientalischer Geschmacksrichtungen)

Zubereitungsschritte:

  1. Gib Wasser in den Cezve und füge pro Tasse einen Teelöffel fein gemahlenen Kaffee hinzu.
  2. Füge Zucker hinzu, wenn du es süß magst. Optional kannst du auch Kardamom hinzufügen.
  3. Rühre gut um und stelle den Cezve auf mittlere Hitze.
  4. Lass den Kaffee langsam erhitzen und vermeide es, ihn schnell zum Kochen zu bringen. Langsames Erhitzen hilft, das Aroma des Kaffees zu bewahren.
  5. Sobald der Kaffee zu schäumen beginnt und aufsteigt, nimm ihn von der Hitze. Wiederhole diesen Schritt zwei- bis dreimal, um einen noch dichteren Schaum zu erhalten

Wenn du diesen Prozess vereinfachen möchtest, aber trotzdem genauso guten Kaffee trinken möchtest, probiere diese Zubereitungsmethode aus!

Kaffeezeremonie und kulturelle Bedeutung
Das Trinken von türkischem Kaffee ist nicht nur der Genuss eines Getränks; es ist eine Zeremonie, die tief in der türkischen Kultur verwurzelt ist.
Der Kaffee wird normalerweise langsam und in Gesellschaft genossen und oft mit einem Glas Wasser serviert, um die Geschmacksnerven zu erfrischen. Die Kaffeezeremonie steht oft im Mittelpunkt von Gesprächen, Geschäftstreffen und gesellschaftlichen Anlässen.

Die Zubereitung von türkischem Kaffee spielt auch vor der Hochzeit eine große Rolle. Nachdem der Mann seiner Auserwählten einen Heiratsantrag gemacht hat, wird dieser gemeinsam mit seiner Familie zur Familie der Braut eingeladen.
Nach der Vorstellung und dem Kennenlernen beider Familien folgt eine Zeremonie, bei der der Bräutigam die Familie des Mädchens um die Hand der Tochter und deren Erlaubnis für die Hochzeit bittet.
Während der Zeremonie muss die Braut der gesamten Familie traditionell zubereiteten türkischen Mokka servieren. Es ist ein lustiger Brauch, dass die Braut dem Bräutigam einen salzigen Mokka serviert.
Wenn der Bräutigam den Mokka trinkt, ohne dabei eine Grimasse zu ziehen, gilt dies als Beweis seiner Liebe.

Kaffeesatzlesen und Wahrsagerei

Ein besonders faszinierender Aspekt des türkischen Kaffees ist das Wahrsagen aus dem Kaffeesatz, auch "Tasseographie" genannt.
Nachdem der Kaffee getrunken wurde, lesen Wahrsager aus dem verbleibenden Satz am Boden der Tasse Vorhersagen. Diese Tradition ist besonders in der Türkei beliebt und häufig Teil von geselligen Zusammenkünften.

Interessante Fakten

  • Weltkulturerbe: 2013 hat die UNESCO die türkische Kaffeekultur in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.
  • Wortherkunft: Das türkische Wort „kahve“ stammt vom arabischen „qahwa“, das ursprünglich Wein bedeutete.
  • Verbotenes Getränk: In bestimmten Perioden des Osmanischen Reiches war der Kaffeekonsum verboten, da die Behörden befürchteten, dass Cafés Orte politischer Unzufriedenheit und Rebellion sein könnten.

Zusammenfassung

Der türkische Kaffee ist nicht nur ein Getränk, sondern ein reiches kulturelles und historisches Erbe, das seit Jahrhunderten Menschen verbindet. Die Kunst der Zubereitung, die zeremonielle Konsumation und das Wahrsagen aus dem Kaffeesatz tragen alle dazu bei, dass türkischer Kaffee ein einzigartiges und besonderes Erlebnis bietet. Wenn du jemals die Gelegenheit hast, echten türkischen Kaffee zu probieren, lass dir diese authentische und köstliche Reise in die Welt der Geschichte und Kultur nicht entgehen.

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